Manchmal ist an lauen Abenden ein Geräusch wie ein Fauchen zu hören. Seltener sieht man in der Nacht ihren Schatten. Die Schleieule ist leicht erkennbar an ihrem herzförmigen weißen Gesicht mit dunklen Augen. Das Gefieder ist außen gelbbraun, auf der Innenseite weiß. Sie wird ca. 35 Zentimeter groß. Wie ein Trichter sammeln die weißen Federchen im Gesicht den Schall und leiten ihn perfekt zu den verdeckten Ohren, was der Schleiereule selbst bei absoluter Dunkelheit eine hervorragende Orientierung gewährleistet.
Die Schleiereule frisst hauptsächlich Mäuse – vor allem Feldmäuse – teilweise auch größere Insekten, Reptilien oder Fledermäuse.
Schleiereulen stehen nicht auf der Roten Liste. Dennoch ist der Bestand in den letzten Jahren zurück gegangen. Woran liegt das? Schleiereulen nisten selten in natürlichen Behausungen. Sie besiedeln als Kulturfolger meist höhere Gebäude, z.B. Scheunen oder Kirchtürme. Diese Nistmöglichkeiten wurden in den letzten Jahren durch Umbau- und Isolationsmaßnahmen stark dezimiert. Kirchtürme werden oft taubendicht verschlossen und gewähren auch der Schleiereule so keinen Unterschlupf mehr.
Noch gravierender wirken sich wohl die Veränderungen in unserer Kulturlandschaft aus. Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden verringern die Anzahl der Mäuse und anderer Beutetiere und erschweren so den Vögeln die Ernährung ihrer Jungen. Offene Wiesenflächen verschwanden in den letzten Jahrzehnten allerorten, so dass auch die Jagd nach Mäusen schwieriger wird.
Was tut der NABU Ettenheim?
Der NABU Ettenheim betreut seit über 20 Jahren insgesamt 27 Eulennistkästen in Kirchen und landwirtschaftlichen Gebäuden in einem Gebiet von Herbolzheim bis Altdorf und Kappel bis Ettenheimmünster. Die Kästen sind ca. einen Meter lang und aus unbehandeltem Holz gefertigt. Durch eine Klappe im Kasten kann die Brut kontrolliert werden und der Kasten gereinigt werden. In den letzten Jahren hat sich der Bestand der Schleiereule stabilisiert. Er hängt aber stark vom natürlichen Wechsel im Bestand der Feldmäuse ab.
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