Wir parken beim Sportplatz in Wallburg und beginnen hier die Tour. Bei den Sauren Matten handelt es sich um einen Talabschnitt, der wegen seiner großen Strukturvielfalt unter Naturschutz gestellt wurde. Insbesondere Feuchtgebiete mit Schilf, nassen Wiesen und feuchten Streuobstbeständen sind Lebensräume von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
Die Feuchtbereiche haben hier die unterschiedlichsten Formen. Sie reichen vom alten Grabensystem, Teichen und Tümpeln, bis zur wechselnassen Wiesensenke mit Hochstaudenbereichen, Schilf und Seggenwiesen. Seggen sind breite Gräser unterschiedlicher Größe, die vornehmlich auf nassen Böden vorkommen. Sie wurden früher sehr spät im Jahr gemäht und das bereits dürre, alte Gras wurde als Stallstreu genutzt. Als Futter ist das seggenreiche Heu für das Vieh eben nicht geeignet, woher der Name „Saure Matten“ herrührt.
Manche Wiesen sind so nass, dass sie erst bei Frost gemäht werden können. Durch diese späte Mahd können sich besondere Pflanzenarten hier ungestört entwickeln. So sind die Seggenwiesen um Ettenheim manchmal mit dem Breitblättrigen Knabenkraut durchsetzt, können aber auch andere Orchideenarten beherbergen. Immer gut vertreten sind die auffällig blühenden Gilb- und Blutweideriche. Ab August sind die Dolden der Engelwurz eine beliebte Insektenweide. An manchen Stellen kommt auch noch Pfeifengras vor, das man an den langen, knotenfreien Stielen erkennen kann. Dank der langen, glatten Stiele waren dies früher die besten Werkzeuge zur Pfeifenreinigung, was dem Gras seinen Namen gab.
Seggen- und Pfeifengraswiesen haben sowohl naturschutzfachlich als auch historisch eine große Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist das dichte Vorkommen des Wendehalses in diesem Naturschutzgebiet, des einzigen Zugvogels unter den Spechten. Neuntöter und Grünspecht sind ebenfalls regelmäßige Brutvögel. Der Große Feuerfalter (siehe Fischteichweg) fliegt hier noch häufig.
Weglänge: | ca. 2,8 km |
Höhendifferenz: | 35 m |
Wegqualität: | Teer- und Kieswege, kinderwagengeeignet |
Beste Jahreszeit: | März bis September |
Weitere Hinweise: | Fischteichweg, Fledermausweg, Friedenskapelle Walldorf |